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MUTTERLOSE AUFZUCHT I
HUND & KATZE

MUTTERLOSE AUFZUCHT I

Bei Tod, Erkrankung oder Milchmangel der Mutter, Verstoßen durch das Muttertier oder übergroßen Würfen kann eine mutterlose Aufzucht erforderlich sein. Das Beste zur Aufzucht mutterloser Jungtiere, wäre natürlich eine Amme der gleichen Tierart.

Meist steht eine solche aber leider nicht zur Verfügung. Züchter sind daher gut beraten, wenn sie für solche Fälle immer etwas Kolostrum von anderen, älteren Hündinnen auf Vorrat eingefroren haben. Bereits 2-4ml Kolostrum können einen Hundewelpen wirksam schützen. Ohne Kolostralmilch ist das Jungtier gegenüber Infektionen extrem anfällig.

 

 

KATZENWELPEN

 

Auch wenn besonders Katzenwelpen eigentlich in der Lage sind, höhere Laktosegehalte zu verdauen, sollte doch von einer Aufzucht mit Kuhmilch (und auch Ziegenmilch) von Hunde- und Katzenwelpen abgesehen werden, da in der Zusammensetzung der Milch bei den verschiedenen Spezies erheblich Unterschiede bestehen.

Auch der Anteil den die einzelnen Nährstoffe an der Gesamtenergie haben, unterscheidet sich bei Hund, Katze und Kuh erheblich. Hinzu kommen noch Unterschiede im Proteinprofil, bei den Fettsäuren (z.B. ist der Gehalt an Linolensäure in der Hundemilch viel höher als in Kuhmilch), den Vitamin- und Mineralstoffgehalten, dem Wasseranteil etc. Aufgrund dieser Unterschiede ist es ratsam, bei der Welpen Aufzucht auf spezielle Welpen Milch zurückzugreifen, die auf die Bedürfnisse der Jungtiere der jeweiligen Tierart abgestimmt ist.

Auch völlig ungeeignet zur Aufzucht von Hunde- und Katzenwelpen sind im Handel erhältliche Humanmilchpräparate, da sie zu wenig Eiweiß und Energie enthalten.

 

 

SELBSTHERGESTELLTE WELPENMILCH

 

Selbst wenn die Aufzucht mutterloser Welpen sich sicherlich einfacher mit einem kommerziellen Milchaustauscher gestaltet, besteht durchaus die Möglichkeit, diese selbst herzustellen. Dies gelingt mit einem Rezept nach Kampheus 2009 mit viel Erfolg.

Die Hauptkomponente ist Magermilch. Da diese zu geringe Gehalte an Eiweiß, unentbehrlichen Aminosäuren und Vitaminen sowie einen zu hohen Gehalt an Milchzucker aufweist, muss das Rezept so korrigiert werden, damit es annähernd der Hundemilch entspricht. Durch Beimengung von Pflanzenölen wird der Fettgehalt erhöht. Das Pflanzenöl muss in der Milch sehr gut verteilt werden, ein Eigelb dient hier als sog. Emulgator. Vitamine und Mineralstoffe werden mit einem vitaminisierten Mineralfutter ergänzt. Das Mineralfutter muss einen Calciumgehalt von ca. 20% aufweisen.

Bei einer mutterlosen Aufzucht müssen folgende Punkte bei der Wahl der Ersatzmilch (Milchaustauscher) beachtet werden:

  • Die Zusammensetzung des Milchaustauschers muss sich an der artspezifischen Zusammensetzung der Muttermilch orientieren
  • Die verwendeten Komponenten müssen hochverdaulich und hygienisch unbedenklich sein
  • Eiweiße müssen eine hohe biologische Wertigkeit haben und gut löslich sein
  • Fette sollten gut emulgierbar sein

Außerdem muss die Häufigkeit der Tränke, deren Menge, Temperatur und die Verabreichungstechnik dem artspezifischen Verhaltensmuster der Nahrungsaufnahme angepasst sein.

7.09.2020